Stuttgart gilt allgemein als Autoparadies, nicht zuletzt wegen der Ansässigkeit namhafter Automobilfirmen, jedoch hat sich Stuttgart auch zum Ziel gesetzt, den Radverkehr stärker zu fördern, so dass er künftig 20% des Gesamtverkehrs ausmachen soll. Daher arbeitet die baden-württembergische Landeshauptstadt an der Ausweitung ihres Radwegenetzes und neuen Angeboten, die den Radverkehr attraktiver machen sollen.
Zur Verfügung stehen dem Radler inzwischen 160 Kilometer Radwege, während es noch vor 20 Jahren weniger als die Hälfte war. Dank des Online-Routenplaners, den die Stadt auf ihrer Homepage zugänglich gemacht hat, ist die Planung interessanter Radstrecken nun sehr einfach.
Mit den so genannten Bike and Ride Angeboten, den Service-Stationen an den Bahnhöfen und dem eigenen Fahrrad steht dem ungebremsten Radvergnügen nichts im Weg. In der Innenstadt und Bad Cannstadt steht außerdem ein umfangreiches Call-a-Bike Netz zur Verfügung.
Das Fahrrad hat für Kinder und Jugendliche eine noch größere Bedeutung als für Erwachsene, denn es macht Spaß und ermöglicht Mobilität. Im Hinblick auf den Klimawandel und die Verknappung der Ressourcen ist es wichtig, dass bereits Kinder die Vorteile des Radfahrens frühzeitig erleben und das Fahrrad sicher nutzen können.
Stuttgart arbeitet daher seit vielen Jahren an der Förderung des Schülerradverkehrs. Zur Förderstrategie gehören Projekte in Kindergärten und Grundschulen, die die Kinder im Radfahren schulen und Prüfungen abnehmen, wobei stets die Verkehrssicherheit im Mittelpunkt stehen muss.
Radbegeisterte Senioren finden in Stuttgart ein breitgefächertes Angebot vor.
Diverse Sportvereine bieten gezielte Veranstaltungen für diese Zielgruppe. Hierzu gehören beispielsweise der Kraftsportverein Untertürkheim und die Ortsgruppen Stuttgart-Feuerbach, Stuttgart-Kaltental, Stuttgart-Rohr des Vereins Naturfreunde e.V.
Als Beispiel für eine schöne Radstrecke für Jung und Alt sei die Radel-Thon-Strecke genannt. Sie verläuft um den Stuttgarter Talkessel und ist 80 km lang. Der im Jahre 2005 verstorbene Radprofi Steinhilb hat sie entdeckt.
Die Strecke ist das ganze Jahr befahrbar und gut ausgeschildert. Sie bietet eine zauberhafte Landschaft mit Wasser, Wald und Weinbergen. Zu empfehlen ist die Fahrt entgegen dem Uhrzeigersinn, erkennbar an den schwarzen Pfeilen, während die roten Pfeile an der Strecke die Fahrt im Uhrzeigersinn ausweisen.
Am Seilerwasen im Stadtteil Bad-Cannstatt und bei der Rohrer Höhe in Vaihingen findet man Informationstafeln, die über den Streckenverlauf informierten.
Eine weitere attraktive Radstrecke beginnt an der Haltestelle Degerloch. Es geht Richtung Busbahnhof Degerloch auf die Albstraße. Dann wird die Löffelstraße (B27) überquert. Es folgen Degerlocher und Kremmler Straße, vorbei am Hallenbad Sonnenberg und nach 2 km abbiegen nach Westen. Dann überqueren wir das Nesenbachtal in Vaihingen und überfahren die S-Bahnstation Österfeld, die Paradiesstraße über die Robert-Leicht-Straße der Holzhauser Straße entlangfahren. Dann über die Heerstraße und Straße "Zum Lauchwald" und an den Patch Barracks vorbei zum Bondorfer Weg. Ab hier den Schildern bis zum Freibad Möhringen folgen.
Denken Sie bitte daran, dass Sie auch als Radfahrer Verkehrsregeln einhalten und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen müssen. Das Fahren auf Gehwegen ist zwar weit verbreitet, doch gestattet ist es eigentlich nur Kindern bis zum Alter von 8 ? Jahren. Jeder andere begeht ggf. das Delikt der Nötigung im Straßenverkehr, wenn er Fußgänger zum Ausweichen zwingt oder sie gar gefährdet, indem er schneller als Schrittgeschwindigkeit fährt. Sollten Sie einen Fußgänger verletzen, haben Sie gar eine (mindestens fahrlässige) Körperverletzung begangen.
Wer alkoholisiert Fahrrad fährt, kann sogar seinen Autoführerschein einbüßen.
Weterführende Informationen finden Sie unter http://www.stuttgart.de/fahrrad